Der Tag auf dem Bauernhof
Das Auto hält auf dem Parkplatz neben einer großen Scheune und Max schaut begeistert aus dem Fenster. Sie sind gekommen, um das ländliche Leben zu erfahren und die Tiere zu füttern. Ein Tagesausflug auf den Bauernhof, auf den sich Max schon seit Wochen freut.
Sofort erfüllt ihn der süße Duft von frisch geschnittenem Heu. Aufgeregt blickt er sich um, seine Finger kribbeln vor Vorfreude. Der Bauernhof wartet darauf, von ihm entdeckt zu werden.
"Los geht's, Max!", ruft seine Mutter, während sie den Rucksack aus dem Kofferraum holt. Der Junge läuft voraus, seine Schuhe wirbeln Staub auf dem Schotterweg auf. Er spürt die Aufregung in seinem Bauch, als er die ersten Tiere sieht.
Auf einer eingezäunten Wiese sieht Max ein paar Schweine. "Hallo, wer bist du denn?", fragt er ein kleines Ferkel, das neugierig an den Zaun kommt. Es grunzt und schnüffelt an seiner Hand. Max erinnert sich an die Bücher mit Geschichten über das Landleben. Er fragt sich, wie es wohl wäre, hier jeden Tag mit den Tieren Zeit zu verbringen. "Vielleicht könnte ich später mal ein Bauer sein", denkt er.
"Max, schau mal hier!", ruft seine Mutter. Sie steht bei einem großen, freundlichen Mann, der sich als Bauer Karl vorstellt. "Möchtest du die Kühe füttern?", fragt Karl mit einem Lächeln. Max nickt eifrig.
Gemeinsam gehen sie zum Kuhstall. Max bekommt einen Eimer mit Futter und darf es in die Tröge schütten. Die Kühe kommen gemächlich näher und beginnen zu fressen. Max beobachtet fasziniert, wie ihre großen Augen ihn neugierig ansehen. "Weißt du, jede Kuh hat bei uns ihren eigenen Namen", erklärt Bauer Karl. "Das hier ist Lotte und das daneben ist Berta." Max streichelt Lotte vorsichtig über die Nase. Sie fühlt sich warm und weich an.
Dann gehen sie weiter zum Hühnerstall und Bauer Karl zeigt Max, wie man Eier einsammelt. Max schleicht vorsichtig mit einem Korb in den Hühnerstall, während die Hühner gackern und um ihn herumwuseln. Er hebt behutsam ein Ei nach dem anderen in den Korb. "Das ist ja wie an Ostern, nur dass die Eier nicht so bunt angemalt sind", denkt er stolz. Ganze 15 Eier hat er gefunden.
Als sie zum Gemüsegarten gehen, entdeckt Max eine Reihe von Karotten, die aus der Erde ragen. "Kann ich eine rausziehen?", fragt er aufgeregt. Bauer Karl nickt und Max zieht kräftig an dem grünen Schopf, bis die Karotte mit einem kleinen Plopp aus der Erde hüpft. "Gute Arbeit, Max!", lobt Bauer Karl. "Du hast einen grünen Daumen." Max strahlt vor Stolz.
Der Nachmittag vergeht wie im Flug. Max sieht zu, wie man die Schafe auf die Weide treibt und wie sich die Schweine im Schlamm suhlen. Er schließt Freundschaft mit einem kleinen Kätzchen, das ihm auf Schritt und Tritt folgt. Der Tag neigt sich dem Ende zu und Max, seine Mutter und die Katze sitzen auf einer Bank.
Max erzählt nochmal begeistert von allem, was er erlebt hat. "Ich glaube, ich habe heute mehr gelernt als in einer ganzen Woche Schule", sagt er mit einem breiten Grinsen. Seine Mutter lacht und streicht ihm über den Kopf.
Zur Verabschiedung macht Bauer Karl noch einen Vorschlag: "Einen tollen Helfer wie dich kann ich hier immer gebrauchen. Vielleicht kommst du ja bald wieder?". Max nickt eifrig. "Ja, das mache ich ganz bestimmt!"
Gute N8i