Emils Traumboot
Emil steht auf seinem Boot, das über das geheimnisvolle Meer gleitet. Die Wellen tragen ihn in eine Welt voller Wunder.
Er liebt sein Boot. Es ist aus Holz, das im Sonnenlicht warm schimmert und die Segel sind aus einem Stoff, der wie Silber glänzt. Heute führt ihn seine Reise zu einer Insel, die auf keiner Karte verzeichnet ist. Er hat die Lage von drei alten Fischern erfahren. Sie erzählen von einem Ort voller Geheimnisse und Abenteuer und Emil kann es kaum erwarten, sie zu entdecken.
Als sein Boot die Insel erreicht, springt Emil an Land. Der Sand ist weich unter seinen Füßen und die Luft riecht nach exotischen Blumen und frischen Früchten. Vor ihm erstreckt sich ein Dschungel, aus dem das Rufen fremder Vögel erklingt. Emil folgt einem schmalen Pfad, der sich durch das dichte Grün windet.
Der Pfad führt ihn zu einer Lichtung, auf der ein großer, alter Baum steht. Die Äste des Baums sind übersät mit leuchtenden Blüten und in seinem Schatten entdeckt Emil einen kleinen Tisch mit einem seltsamen Brettspiel. Die Figuren auf dem Brett sind aus buntem Glas und sie bewegen sich von selbst, als ob sie lebendig wären.
Neugierig setzt sich Emil an den Tisch und beobachtet die Figuren. Sie scheinen ihm eine Geschichte zu erzählen, eine Geschichte von einem mutigen Entdecker, der auf einer geheimnisvollen Insel Abenteuer erlebt. Emil lacht leise, denn er erkennt, dass die Geschichte von ihm handelt. Er sieht darauf auch einen Schatz und ein Wesen das ihn zu bewachen scheint.
Plötzlich hört Emil ein leises Rascheln. Aus dem Dschungel tritt ein kleiner, freundlicher Drache. Seine Schuppen schimmern farbenfroh und seine Augen leuchten vor Neugier. "Willkommen, Emil", sagt der Drache mit einer Stimme, die wie Musik klingt. "Ich bin Flammon. Diese Insel ist voller Rätsel und Wunder. Willst du sie mit mir erkunden?"
Emil nickt begeistert. Gemeinsam mit Flammon streift er durch den Dschungel. Sie entdecken verborgene Höhlen, in denen kristallklare Seen glitzern und sie klettern auf Hügel, von denen aus sie das ganze Meer überblicken können. Überall gibt es neue Dinge zu sehen und zu lernen.
In einer der Höhlen finden sie eine alte Schatztruhe, die von einem Leuchtwächter bewacht wird. Flammon erklärt, dass dieser den Schatz bewacht und ihn nicht hergeben wird.
Emil schaut sich um, dann sagt er zum Drachen: "Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor. Lass uns schnell zurück zu dem Brettspiel gehen, ich habe da eine Idee."
Schnell eilen sie zum Spiel zurück und Emil verschiebt den Schatz auf dem Spielfeld genau dahin, wo sich die Figur des Entdeckers befindet. "Wenn wir nicht zum Schatz können, dann kommt der Schatz eben zu uns", sagt er freudig.
Emil schaut auf und mit einem leisen Glitzern erscheint die Schatztruhe direkt neben den Beiden. Sein Köpfchen hat ihm geholfen, das Rätsel zu lösen. Gemeinsam mit Flammon öffnet er nun die Truhe und entdeckt ihre magischen Inhalte.
Doch anstatt Gold oder Juwelen enthält sie Bücher mit Geschichten und Karten von fernen Ländern. "Diese Bücher sind ein wunderbarer Schatz", erklärt Flammon. "Sie enthalten das Wissen und die Träume derer, die vor uns hier waren."
Als die Sonne beginnt, sich dem Horizont zu neigen, machen sich Emil und Flammon auf den Rückweg zum Boot. Emil weiß, dass er bald Abschied nehmen muss, doch sein Herz ist voller Freude und Abenteuerlust. Er hat einen neuen Freund gefunden und tolle Geheimnisse entdeckt, die er mit nach Hause nehmen wird.
Zurück auf seinem Boot, winkt Emil der Insel zu. Flammon steht am Ufer und winkt ihm nach. "Komm bald wieder!", ruft der Drache.
Während das Boot über das glitzernde Meer zurückgleitet, denkt Emil an all die Geschichten, die er erlebt hat und freut sich auf die Abenteuer, die noch vor ihm liegen.
