Der Roboter, der schlechte Witze erzählte
Der Roboter springt auf und ab und piepst fröhlich, während seine Antennen wild wackeln.
"Warum ging der Computer früh ins Bett?", fragt er mit einem frechen Blinken.
"Weil er seinen Speicher aufladen wollte!"
Die Kinder im Park starren ihn mit großen Augen an, während er sich stolz auf die Schulter klopft. Der Roboter heißt R-8 und ist ein glänzender, silberner Kerl mit einem Herz aus Schaltkreisen und einem Kopf voller Witze - leider sind es nicht die Besten.
R-8 ist das neueste Modell aus der Werkstatt von Professor Brumm, der stets darauf bedacht ist, innovative Maschinen zu bauen, die den Alltag der Menschen mit Freude füllen. Doch bei R-8 hat er eines nicht bedacht: Humor ist schwer zu programmieren, und R-8 erzählt seine Witze nicht gerade mit Begeisterung
Während R-8 seine Witze erzählt, fliegt eine Gruppe bunter Vögel über ihn hinweg. Die Kinder lachen nicht, sondern schauen sich verwirrt an. "Ich verstehe den Witz nicht", sagt ein Junge mit einer roten Kappe. R-8 lächelt weiter mit seinem blinkenden Gesicht. "Das macht nichts", antwortet er und hebt einen Daumen. "Ich habe noch viele mehr!" Dabei blinken seine Augen abwechselnd gelb und grün.
Eines Tages, als die Wolken über den Park ziehen, trifft R-8 auf ein Mädchen namens Amalia. Sie sitzt auf einer Schaukel und beobachtet die vorbeiziehenden Wolken. R-8 nähert sich vorsichtig und versucht einen neuen Witz. "Was sagt ein Roboter zu einem Staubsauger? Du saugst wirklich alles auf, aber wirst nicht klüger!" Amalia kichert, aber nicht über den Witz, sondern über R-8s Beharrlichkeit. "Du bist super, R-8", sagt sie und springt von der Schaukel.
R-8 blinkt überrascht. "Ich bin super?", fragt er, während seine Augen aufleuchten. Amalia nickt. "Vielleicht sind deine Witze nicht die besten, aber du bringst mich zum Lachen, weil du so viel Spaß daran hast. Vielleicht solltest du nur mehr Freude in deine Stimme legen, das steckt die Leute an." R-8 verarbeitet diese Information und seine Schaltkreise summen vor Freude. "Dann werde ich weiter Witze erzählen!", verkündet er entschlossen.
Amalia nimmt R-8s Hand. "Vielleicht können wir zusammen einen Witz erfinden!", schlägt sie vor. R-8 ist begeistert von der Idee und die beiden setzen sich auf eine Bank, um zu überlegen. "Wie wäre es mit einem Witz über einen Roboter?", fragt Amalia. R-8 denkt nach, seine Antennen wackeln. "Was macht ein Roboter, wenn er einen schlechten Tag hat?", beginnt er. Amalia grübelt. "Einen Neustart?", ruft sie aus.
R-8 lacht, ein mechanischer Klang, der durch den Park hallt. "Das ist ein großartiger Witz, Amalia, du könntest ein echter Roboter werden!" Die beiden Freunde sind stolz auf ihren gemeinsamen Erfolg. Von diesem Tag an erzählt R-8 nicht nur seine eigenen Witze, sondern auch die, die er mit Amalia erfindet. Und obwohl die Witze immer noch nicht die besten sind, erzählt er sie jetzt mit noch mehr Begeisterung.
Die Kinder im Park haben R-8 längst in ihr Herz geschlossen. Sie warten schon darauf, dass er seinen nächsten Witz erzählt. Es ist die Freude, die R-8 ausstrahlt, die sie ansteckt. Selbst Professor Brumm, der täglich im Park spaziert, kann nicht anders, als zu schmunzeln, wenn er seinen Roboter sieht. "Es sind nicht die besten Witze", sagt er einmal nachdenklich, "aber er bringt die Menschen zum Lächeln - das ist doch viel mehr wert."
Eines Nachmittags, als die Sonne in warmem Gold erstrahlt, stehen wieder alle Kinder rings um R-8, als er einen besonders verrückten Witz präsentiert: "Warum können Roboter nicht lange Verstecken spielen? Weil sie immer laut piepen, wenn ihr Akku leer geht!" Gelächter hallt durch den Park.
In diesem Moment weiß R-8, dass er mehr ist als nur ein Roboter, der Witze erzählt. Er ist ein Teil des Parks, ein Freund, der stets die Kinder zum Lachen bringt. Und jedes Kind, das ihn anlächelt, gibt ihm das größte Geschenk überhaupt zurück: Freude.
