Die Insel der sprechenden Pflanzen
Ruben öffnet die Augen und findet sich am Ufer einer unbekannten Insel wieder. Der Sand unter seinen Füßen ist warm und das Meer rauscht leise im Hintergrund. Er erinnert sich nicht, wie er hierhergekommen ist, aber die Insel wirkt einladend und geheimnisvoll.
Neugierig macht sich Ruben auf den Weg ins Innere der Insel, wo ihn eine erstaunliche Entdeckung erwartet: Die Pflanzen können sprechen! Eine große, bunte Blume mit leuchtenden Blütenblättern begrüßt ihn freundlich. "Willkommen auf unserer Insel!", sagt sie mit einer freundlichen Stimme. Ruben staunt und fragt sich, ob er träumt.
Die Pflanzen scheinen sich über seinen Besuch zu freuen. Eine alte Eiche mit einem knorrigen Stamm erzählt ihm von einer geheimen Piratenhöhle, die tief im Dschungel versteckt liegt. "Dort findest du eine Schatzkarte, die zu einem großen Abenteuer führt", erklärt die Eiche mit einer Stimme, die so tief ist wie ein leises Donnergrollen.
Ruben ist begeistert und beschließt, die Höhle zu finden. Die Pflanzen helfen ihm, den Weg durch den dichten Dschungel zu finden. Eine Gruppe von sprechenden Farnen zeigt ihm eine Abkürzung und ein freundlicher Kaktus warnt ihn vor einem sumpfigen Gebiet, das er besser umgehen sollte.
Nach einer Weile erreicht Ruben die Piratenhöhle. Der Eingang ist von riesigen Lianen verdeckt, die sich zur Seite schieben, als er näherkommt. Im Inneren der Höhle ist es kühl und dunkel, aber Ruben fühlt sich nicht ängstlich oder alleine, er steckt voller Mut und Wissensdrang. Die Wände der Höhle sind mit leuchtenden Moosen bedeckt, die ihm den Weg etwas erhellen.
In der Mitte der Höhle entdeckt Ruben eine alte Holztruhe. Sein Herz klopft vor Aufregung, als er den Deckel öffnet. Darin liegt eine alte, vergilbte Karte. Die Linien und Symbole darauf sind geheimnisvoll und faszinierend. Er spürt, dass dies der Beginn eines großen Abenteuers ist.
Ruben nimmt die vergilbte Karte vorsichtig in die Hand und breitet sie auf dem Boden der Höhle aus. Die Symbole scheinen auf seltsame Orte auf der Insel hinzuweisen: eine Wasserfallhöhle links, eine Brücke aus Kristallen rechts unten und ein geheimnisvoller Vulkan, dessen Spitze in den Wolken verschwindet, ist ganz oben auf der Karte. Ruben kann kaum glauben, dass all diese Orte wirklich existieren - und dass er sie vielleicht selbst entdecken wird.
Plötzlich hört er ein leises Kichern hinter sich. Er dreht sich um und sieht eine kleine, leuchtende Pflanze, die wie ein winziges Feuerwerk aus Licht aussieht. "Hallo!", flüstert sie. "Ich bin Glim, und ich werde dein Begleiter auf dieser Schatzsuche sein."
Ruben lächelt überrascht. "Du willst mich auf der Reise begleiten?", fragt er. Glim nickt eifrig und wirbelt fröhlich mit seinen Blättern durch die Luft. "Keine Sorge, ich kenne die Insel wie meine Wurzeln. Ich werde dir helfen, die gefährlichsten Stellen zu umgehen - und die aufregendsten zu finden!"
Gemeinsam verlassen sie die Höhle und machen sich auf den Weg zur ersten Station auf der Karte: der Wasserfallhöhle. Der Dschungel wird dichter, die Sonne kämpft sich nur noch in vereinzelten Strahlen durch das Blätterdach. Glim leuchtet ihnen den Weg, und Ruben merkt, wie sich langsam ein Gefühl von Abenteuerlust und Mut in ihm breit macht.
Schließlich erreichen sie den Wasserfall. Das Wasser rauscht donnernd herab und sprüht einen feinen Nebel in die Luft. Glim geht voran und zeigt auf eine kleine Öffnung hinter dem Wasserfall. "Da müssen wir durch", sagt er. Ruben atmet tief durch, sammelt all seinen Mut und tritt unter dem kühlen Wasserfall hindurch. Dahinter öffnet sich eine geheimnisvolle Höhle, deren Wände von glitzernden Kristallen durchzogen sind.
Ruben spürt ein Kribbeln im Bauch - hier muss der nächste Hinweis auf den Schatz sein. Er tritt vorsichtig ein, während Glim ihm leuchtend voraus schwebt. Plötzlich beginnt ein sanftes Summen durch die Höhle zu hallen, und die Kristalle scheinen zu vibrieren, als würden sie ihm etwas mitteilen...
Er hört er eine vertraute Stimme, die seinen Namen ruft. "Ruben, steh auf, das Frühstück ist fertig!" Die Stimme klingt so nah und vertraut, dass er sich verwirrt umschaut.
In diesem Moment blinzelt Ruben und findet sich in seinem Bett wieder. Die Sonne scheint durch das Fenster und der Duft von frischen Brötchen zieht durch das Haus. Er reibt sich die Augen und lächelt. Es war alles doch nur ein Traum, aber es fühlte sich so echt an. Er schaut neben sich und sieht da einen kleinen funkelnden Kristall liegen. War es vielleicht doch kein Traum?