Die Tür im alten Baum
Es war einmal ein neugieriges Eichhörnchen namens Eki, das in einem großen, alten Wald lebte. Eki liebte Abenteuer und verbrachte seine Tage damit, von Baum zu Baum zu springen und neue Entdeckungen zu machen. Eines Tages, während er auf der Suche nach besonders leckeren Eicheln war, stolperte er über etwas Ungewöhnliches: eine Tür mitten im Stamm eines uralten Baumes.
"Was könnte dahinter sein?", fragte sich Eki laut, während er die Tür genauer betrachtete. Sie war klein, aus Holz und mit einem kleinen, metallischen Türknauf. Seine Freunde, die Eule Eulena und der freche Hase Huki, kamen neugierig herbei. "Vielleicht führt sie zu einem geheimen Schatz!", rief Huki aufgeregt und hüpfte auf und ab. Eulena schüttelte ihren Kopf. "Oder es ist einfach nur eine alte Tür, die zu nichts führt", sagte sie weise, aber mit einem Augenzwinkern.
Eki konnte nicht widerstehen. Er drehte vorsichtig den Knauf und öffnete die Tür. Dahinter war ein dunkler Tunnel, der tief in den Baum führte. Mit einem mutigen Herzen und seinen Freunden an der Seite wagte sich Eki hinein. Der Tunnel war eng und voller kleiner Spinnweben, die Huki kitzelten und zum Niesen brachten. "Ha-ha-hatschi!", machte er, und sie alle lachten. Das war wohl nichts mit dem schleichen. Bald fanden sie sich in einem hellen Raum wieder, der von glühenden Pilzen erleuchtet wurde. In der Mitte stand ein Tisch mit einer Karte darauf.
"Was ist das?", fragte Eulena und beugte sich darüber. Die Karte zeigte den Wald von oben, das erkannte Eulena direkt. Aber in der Mitte war ein großes X eingezeichnet. "Ein Schatz!", rief Huki erneut, diesmal noch aufgeregter. Eki jedoch dachte nach. "Vielleicht ist es ein Rätsel", sagte er. "Wir sollten dem X folgen."
Und so begann ihre Suche durch den Wald. Sie kletterten über Felsen, durchquerten kleine Bäche und hüpften über umgestürzte Baumstämme. Auf ihrem Weg gab es so einige Missgeschicke. Huki verlor die Karte im Bach, aber zum Glück konnte Eulena sie mit ihren scharfen Augen wiederfinden. Eki vergaß als Navigator auf die Karte zu schauen und sie liefen in die falsche Richtung, bis sie es bemerkten und umkehrten. Einmal achtete Eulena zu sehr auf die Karte, aber nicht auf ihre Umgebung und stieß im Flug gegen einen Ast. Sie trudelte wie ein kaputter Papierflieger vom Himmel und landete, zum Glück weich, ... auf Huki dem Hasen.
Aber schließlich erreichten sie die Stelle, die auf der Karte mit dem großen X gekennzeichnet war. Sie suchten alles ab, doch statt eines Schatzes fanden sie ein kleines, verwittertes Schild mit der Aufschrift: "Schön, dass du beim Abenteuerausflug mitgemacht hast. Die Moral deiner Reise: Der wahre Schatz sind die Freunde, die du auf dem Weg findest."
Zuerst waren sie enttäuscht, schließlich hatten sie sich ausgemalt, mit großen Schätzen zurückzukehren. Doch dann merkten sie: Sie hatten alle so viel Spaß, hatten gelacht und sogar gelernt, sich besser im Wald zurechtzufinden. "Vielleicht ist genau das der wahre Schatz", sagte Eki lächelnd.
Wieder zurück erzählten sie sich die Geschichte von ihrem Abenteuer und lachten gemeinsam über ihre Missgeschicke. Als Eulena die noch offene Tür im Baum sah, schloss sie diese vorsichtig. "Vielleicht gibt es noch mehr Geheimnisse im Wald, die wir entdecken können", sagte sie mit einem Augenzwinkern. Und Huki findet: "Und manchmal ist der Weg wichtiger als das Ziel."